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ID37 Diversity Talk "Sexismus: erkennen, benennen, stoppen!" 

Geschrieben von
Cornelia Kirschke
|
4.6.2024
DEI-Expertin und trans Frau Magda Stega
DEI-Expertin Magda Stega teilt im ID37 Diversity Talk ihre Erlebnisse, Forderungen und Tipps zu Sexismus und Mehrfachdiskriminierung
Der Talk "Sexismus: erkennen, benennen, stoppen!" wurde als Aktion zum 12. Deutschen Diversity Tag von der ID37 Company ins Leben gerufen. Clemens Krebs, Diversity Expert, ID37 Master und Mitgründer des go:diversity Programms von ID37 führte durch das Gespräch mit Magda Stega, TEDx Speaker, Diversity Expert und HR Consultant. Gemeinsam teilten sie ihr fundiertes Wissen über den Kampf gegen Sexismus und diskutierten Maßnahmen gegen Mehrfachdiskriminierung.

ID37 Diversity Talk "Sexismus: erkennen, benennen, stoppen!"  

Als trans Frau ist Magda Stega neben Sexismus weiteren Diskriminierungen ausgesetzt. Sie berät Unternehmen wie Grammarly, Zalando und SWAROVSKI bei der Schaffung von trans-inklusiven Arbeitsplätzen. Ihr Ziel ist es, inklusive, wertschätzende und sichere Umgebungen für Menschen aus verschiedenen marginalisierten Gruppen, wie der LGBTQ+ Community, zu schaffen.

Im Gespräch mit dem Gastgeber des ID37 Talks, dem Diversity Expert Clemens Krebs, teilte sie ihre Erlebnisse, Forderungen und Tipps zum Thema.

Die 3 Kernpunkte des Diversity Talks „Sexismus: erkennen, benennen, stoppen!“?

1. Alltagssexismus erkennen und die Lebensrealität verstehen

  • Was ist Sexistisches Verhalten? Diskriminierung - Vorurteile, Worte und Taten -, die auf der Basis des Geschlechts bewusst oder unbewusst erfolgen und dazu führen, dass sich eine Person unwohl fühlt. Magda betont, dass Sexismus nicht nur cis* Frauen betrifft, sondern auch nicht-binäre und trans Personen. Sie zieht eine Analogie zur Clubwelt und fordert, dass die dort explizit vereinbarten und für alle jederzeit sichtbaren Regeln wie "No sexism, no racism, no homophobia, not against trans" selbstverständlich sein sollten. „We need to teach basic behavior”, so Magda.
    (*cis = cisgender = Person identifiziert sich mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht)
  • Wie damit umgehen? Psychologische Begleitung. Magda selbst kann sich mit einer Mentorin von unterdrückten Emotionen befreien. Es ist wichtig, sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern, um Burn-out und langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Es ist hilfreich, Personen in sozialen Medien zu folgen, die als Vorbilder dienen und inspirierende sowie lehrreiche Erfahrungen teilen. Es ist auch hilfreich, um Unterstützung zu bitten, denn Hilfsbereitschaft ist da.

2. Strukturellen Sexismus in Unternehmen identifizieren und bekämpfen

  • Was ist struktureller Sexismus am Arbeitsplatz? Dies bezeichnet die Benachteiligung von cis Frauen, nicht-binären, inter- und trans Personen, die tief in der Unternehmenskultur verwurzelt ist. Diese Formen der Benachteiligung bleiben oft unerkannt, da sie als „normal“ angesehen werden. Um dem entgegenzuwirken, ist Aufklärung in der Regel der erste Schritt, da Führungskräfte und Mitarbeitende häufig nicht ausreichend über Diskriminierung Bescheid wissen.
  • Was ist zu tun? Es ist entscheidend, klare Grenzen am Arbeitsplatz zu setzen und offen zu diskutieren.
  • Die Regeln der Clubwelt (s.o.), sollten auch in Unternehmen als Leitlinien etabliert und auf großen Plakaten sichtbar gemacht werden. Zudem sind Awareness-Beauftragte notwendig, auch diese gibt es in den Clubs. Effektive Maßnahmen umfassen also Richtlinien, Verhaltenskodexe, Governance und institutionalisierte Positionen wie Gleichstellungsbeauftragte oder mentale Gesundheitscoaches.
  • Es bedarf Safe Spaces für Betroffene. Netzwerke, Communities und Ressource Groups in Unternehmen haben sich als äußerst wirksam erwiesen, um Betroffenen zu helfen, sich offen über ihre Erfahrungen auszutauschen und Verbündete zu finden, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
  • Weiterbildungen, insbesondere im Bereich der Kommunikationsfähigkeiten wie inklusive Sprache, gewaltfreie Kommunikation und Zuhörkompetenz, sind von großer Bedeutung. Mitarbeitende können lernen, Respekt gegenüber anderen zu zeigen, niemanden durch ihre Wortwahl auszuschließen, potenzielle Probleme zu erkennen und im Sinne der Betroffenen zu handeln.
  • Ein Diversity Manager allein reicht nicht aus; das Thema muss von allen Menschen im Unternehmen getragen werden.
  • Programme wie das go:diversity Programm mit anonymen Umfragen helfen dabei, strukturellen Sexismus in Unternehmen aufzudecken und eine diversitätsbewusste sowie inklusive Kultur systematisch zu fördern und zu implementieren. Regelmäßige Messungen erleichtern die Auswahl zielgerichteter Maßnahmen.
  • Es ist wichtig, Budgets für Anti-Diskriminierung bereitzustellen, sei es für Diversity-Programme oder für Referent:innen, Vorbilder und Berater:innen wie Magda, die nicht nur ihre Expertise, sondern auch ihre Emotionen einsetzen, um für eine gerechtere und bessere Gesellschaft einzutreten.

3. Persönliche Stärke entwickeln

  • Die Entwicklung einer starken Persönlichkeit ist entscheidend im Kampf gegen Sexismus. Magda Stega ist diesen Weg gegangen und dient vielen als Vorbild. Sie hat viel investiert, um Menschen zu ermutigen, sie selbst zu sein: “People are different - not better or worse.”

Zusammenfassung des ID37 Diversity Talks: Wie sich Sexismus erkennen, benennen und stoppen lässt.

ID37 Company dankt Magda für ihre Offenheit und persönlichen Worte sowie Clemens, der das Gespräch geführt und inhaltlich bereichert hat.

Die ID37 Company ist dem Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" beigetreten. Das Unternehmen unterstützt die Entwicklung von Persönlichkeiten, wirksames Teambuilding und vielfaltsbewusste Unternehmenskulturen.

>> Kostenfreies Beratungsgespräch

Weiterführende Informationen zum go:diversity Programm unter: www.godiversity.io
Nutze die Möglichkeit und vereinbare dort eine kostenfreie Beratung.

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