Was ist notwendig, um eine Arbeitskultur wirklich vielfältig, chancengerecht und inklusiv zu gestalten? Und welche Chancen und Risiken bieten sich in diesem Zusammenhang durch künstliche Intelligenz? Die Beantwortung dieser Fragen in diesem Beitrag orientiert sich an dem Panel-Talk, den ID37 Mitgründerin Cornelia Kirschke mit den beiden Gründerinnen Nannette Swed von Humanaize und Maria Hubert von WorkWell beim PEOPLE AND CULTURE FESTIVAL von medianet berlinbrandenburg e.V. am 8.11.23 geführt hat.
Unternehmen, die Vielfalt, Chancengleichheit und aktive Antidiskriminierung fördern sind am Arbeitsmarkt attraktiv. Diversity, Equity, Inclusion (DEI) in Unternehmen sorgen dafür, dass Mitarbeitende lange im Unternehmen verbleiben, eine hohe Arbeitszufriedenheit haben und engagiert leisten. Sie fühlen sich wertgeschätzt, zugehörig und sind motiviert – mit positiven Effekten auf den Unternehmenserfolg.
Für die meisten Unternehmen bedeutet die Ausrichtung zu einem vielfaltsbewussten und inklusiven Unternehmen ein Kulturwandel, der Veränderungen an etablierten Prozessen wie beispielsweise Recruiting-, Einstellungs- oder Beförderungsprozessen mit sich bringt. Denn die etablierten Vorgänge berücksichtigen Minderheiten oder marginalisierte Gruppen oft nicht ausreichend und sind ungerecht. Nachbesserungen sind dabei meist an vielen Stellen im Unternehmen erforderlich.
Um herauszufinden, wo ein Unternehmen Bedarfe oder Schwächen in Bezug auf Vielfalt, Inklusion und Diskriminierung hat, hilft ein programmatischer Ansatz mit konkreten Zielen und Kennzahlen (KPIs), eine datenbasierte Analyse, passgenaue Maßnahmen und die kontinuierliche Verfolgung der Fortschritte anhand von Daten. Das Zertifizierungs-Programm go:diversity von ID37 ist ein solcher Ansatz. Es misst den Grad von Teilhabe und Zugehörigkeit im Unternehmen und hilft dabei, diesen konsequent zu verbessern (mehr Informationen dazu auf der go:diversity-Landingpage).
Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Auswertung der Datenanalyse helfen, wenn es darum geht, die Analyse-Ergebnisse zu Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu ermitteln und Optimierungspotenziale schnell zu erkennen. KI-Systeme zeigen ihre Stärke jedoch vor allem bei den Umsetzungsmaßnahmen. Falls die Analyse Defizite im Bereich DEI ans Tageslicht bringt, kann der Einsatz von KI-gestützten Maßnahmen effektiver sein als Maßnahmen ohne KI.
Drei KI-Maßnahmen für mehr Inklusion und weniger Diskriminierung:
Insbesondere beim Einsatz von empathischer KI und KI-Bots gibt es viel zu beachten.
KI-Systeme, die auf Vielfalt und Inklusion ausgerichtet sind, werden speziell darauf trainiert, rassistische oder geschlechtsspezifische Vorurteile zu erkennen und zu vermeiden. Dennoch besteht die Gefahr, dass die Systeme dennoch diskriminieren und marginalisierte Gruppen benachteiligen. Die Gefahr lässt sich verringern, wenn beispielsweise divers aufgestellte Entwicklungsteams dafür sorgen, dass verschiedene Perspektiven, Sensibilitäten und Erfahrungen in die Programmierung einfließen.
Empathische KI und KI-Coaches sind digitale Tools und Assistenz-Systeme, die Menschen niedrigschwellig und schnell Unterstützung bei der Entscheidungsfindung und für persönliches Verhalten bieten können. Allerdings ersetzen sie keine professionelle Hilfe. Menschliche Expert:innen sind für Hilfesuchende in sozialen und psychischen Belangen unverzichtbar.
Unternehmen, die Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion zur Basis der Arbeitskultur machen wollen, sollten sich informieren, welche KI-Maßnahmen das DEI-Programm bereichern. Gleichzeitig ist es wichtig, die Herausforderungen und Chancen, die sich durch KI ergeben, transparent darzulegen.
Fazit: DEI-Programme und KI unterstützen Unternehmen dabei, den Fokus auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu richten. Wirkungsvoll wird ihr Einsatz vor allem dann, wenn Unternehmen einem fundierten DEI-Plan folgen.
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