Agiles Arbeiten

Leistung beim agilen Arbeiten messen und verbessern

Geschrieben von
Cornelia Kirschke
|
24.6.2020
ID37 und Kicktools, das Tool von :nabled
ID37 ist integrierter Bestandteil im Analysetool von :nabled Gründer Frank Löhr
Frank Löhr ist Entrepreneur im Digital Business und ID37 Kunde der ersten Stunde. Nun hat er ID37 in sein jüngstes Unternehmen :nabled integriert. :nabled ist eine Plattform für die kontinuierliche Verbesserung von Projekten und Organisationen. Das Kerntool ist Kicktools. Es ermittelt den Zustand agiler Projekte in 5 Dimensionen und 20 Erfolgstreibern. Mit dieser softwaregestützten Grundlage können Projekte von Retrospektive zu Retrospektive verbessert und nachweislich zum Erfolg geführt werden. Ein wichtiger Erfolgstreiber dabei: Das Team. Damit der ermittelte Zustand des agilen Teams verbessert werden kann, schlägt Kicktools als eine mögliche Maßnahme eine Persönlichkeitsanalyse oder eine Teamentwicklung mit ID37 vor. Ziel ist es, mit einem Team individueller Persönlichkeiten zu bester Performance zu gelangen.  

Frank, Du arbeitest selbst schon lange agil. Wieso hast Du ein Tool zur Messung von Leistung entwickelt?

Wenn ich ehrlich bin, ist es aus Versehen passiert. Seit über 25 Jahren baue ich Teams auf und steuere Projekte von kleinen Startups bis zu Programmen in Konzernen. Und immer wieder habe ich die gleichen Fehler gesehen. Also habe ich mich irgendwann hingesetzt und die Erfolgsfaktoren aufgeschrieben. Schnell habe ich gemerkt, dass man diese in einem Framework zusammenfügen kann. Als ich das Framework in Teams getestet habe, konnte ich sehen, dass man den Projektzustand objektiv messen kann. Das war die Geburtsstunde von :nabled beziehungsweise von Kicktools. Wir haben jetzt ein Tool, mit dem Teams ihren Zustand selbst ermitteln und in einem kontinuierlichen Lernzyklus verbessern können. Das Tool unterstützt hierbei, in dem es u.a. auf Basis des Projektzustands konkrete Vorschläge zur Verbesserung generiert. Kern der Analyse ist es einen aktiven und strukturierten Dialog im Team zu ermöglichen. Wenn ein Team seinen Zustand kennt und diesen offen und zielgerichtet bespricht, wird es sich verbessern.

Insgesamt gibt es 20 Erfolgsfaktoren, die in fünf Gruppen zusammengefasst sind:

  • Die erste Gruppe identifiziert den Zustand des Projekts als System. Jedes Projekt besteht aus Akteuren. Das können externe Akteure sein, wie der Markt und Kunden oder interne, wie der Projektsponsor und das Team. Das Framework definiert acht Akteure, deren Wechselwirkungen und Aufstellung gemessen werden.
  • Es folgt die Produktivität. Hier werden die Ziele analysiert und wie gut ein Team aufgestellt ist, diese zu erreichen. Erfolgsfaktoren sind beispielsweise Kritikfähigkeit und Effektivität.
  • Die nächste Gruppe ist die Agilität. Diese Erfolgsfaktoren bestimmen, wie gut das Team die tägliche Arbeit nach agilen Gesichtspunkten durchführt. Erfolgsfaktoren sind die Planung, die Umsetzung, die Ergebnismessung und auch das Nachverfolgen von Aufgaben.
  • Nur vernetzte Teams können erfolgreich sein. Darum ermitteln die Erfolgsfaktoren dieser Gruppe, wie gut sich ein Team vernetzt und hierbei als aktiver Netzwerkpartner agiert.
  • In der fünften Gruppe werden die strategischen und operativen Aspekte des Wachstums analysiert. Diese ist insbesondere interessant, wenn mehrere Teams in einem Verbund arbeiten.

Dank dieser Erfolgsfaktoren können komplette Projektportfolios analysiert, der Austausch von Teams optimiert und Best-Practices identifiziert werden.

ID37-Kicktools-Analyse
Analysedarstellung: Teamergebnis in allen Erfolgsfaktoren


Agil oder nicht agil – die Performance muss stimmen: Wie schafft man das?

Agil oder nicht agil ist ein guter Punkt. Wir haben gelernt, dass Kicktools nicht nur für agile Teams funktioniert. Mit Partnern haben wir weitere Frameworks entwickelt, z.B. für Teams in der Produktion. Weitere Frameworks sind in Erstellung. Ich möchte unbedingt noch ein Framework für die kontinuierliche Verbesserung von wissenschaftlichen Projekten erstellen. Da ist unglaublich viel Potential. Die Frameworks lassen sich auch an Unternehmen anpassen, um somit die jeweilige Unternehmenskultur zu integrieren.

Die Methode ist immer die gleiche:

  • Definiere, was Erfolg für Dich bedeutet
  • Miss, wie Dein Team aufgestellt ist (aktueller Zustand)
  • Starte einen Dialog, um den Zustand zu analysieren und als Team Maßnahmen zur Verbesserung zu definieren

Das ist die große Kunst der Teamperformance und damit des Erfolgs: Ein wünschenswertes Ziel, ein klarer Fokus und ehrliche, kontinuierliche Verbesserung.

Welchen Einfluss hat das Team auf die Performance?

Die Antwort steckt in meinem letzten Satz. Lass ihn uns auseinandernehmen:

  • Ein wünschenswertes Ziel: Das Team muss sich mit seiner Aufgabe identifizieren, dafür brennen. Dafür muss natürlich erstmal ein Team zusammengestellt werden, das zur Aufgabe passt. Wenn ich jemanden in ein Team hole, frage ich immer zuerst nach den Zielen der Person und dann erzähle ich, was ich vorhabe. So kann ich sicherstellen, die passenden Leute an Bord zu haben.
  • Ein klarer Fokus: Sich zu verzetteln war nie einfacher als heute. Es gibt unendlich viel Ablenkung und viel zu tun. Jeder im Team muss stets den Fokus wahren und selbstkritisch hinterfragen, ob das, was man gerade macht, effizient auf das Ziel einzahlt. Fokus halten ist auch eine Teamaufgabe, bei der sich alle gegenseitig unterstützen müssen.
  • Das wichtigste aber ist ehrliche, kontinuierliche Verbesserung: Jedes Team, das ehrlich miteinander ist, Stärken und Schwächen klar aufzeigt und sich kontinuierlich verbessert, wird erfolgreich sein. Dabei ist es extrem wichtig, jeden einzelnen in seiner Gesamtheit wertzuschätzen und einzubeziehen. Denn jeder bringt seine Erfahrungen, Sichtweisen, Herangehensweisen und damit wichtige Impulse ins Team.

Welchen Mehrwert bietet hier die ID37 Teamentwicklung?

Wertschätzung gelingt, wenn ich weiß, wer ich bin und wenn ich den anderen in seiner Persönlichkeit einschätzen kann. Hierfür ist die ID37 Persönlichkeitsanalyse ein zeitgemäßes digitales Tool, das jedes Teammitglied in seiner Individualität ermittelt – innerhalb eines gemeinsamen, wissenschaftlich fundierten Systems. Die Teammitglieder werden mit den Persönlichkeitsanalysen natürlich nicht alleine gelassen: Je nach benötigtem Umfang helfen die ID37 Master dabei individuelle Potenziale auszuschöpfen oder sie bringen in Teamworkshops Klarheit in Teams. Das Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden ist die Basis, um leistungswillige Performance-Teams zu entwickeln. Leistungswillig klingt vielleicht etwas komisch, aber mal ehrlich, wie schön ist es als Team Großes zu erreichen und gemeinsam Erfolge zu feiern. Wenn sich jeder mit seinen Fähigkeiten und seinen Neigungen maximal einbringen kann, gewinnen alle zusammen.


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