Was im Verkaufsprozess zählt, ist das Vertrauen des Kunden in den Verkäufer. Umso wichtiger, dass Verkäufer alles daransetzen, Menschen zu verstehen und die Beziehungsgestaltung zu trainieren. Dies ermöglicht Werner Bruch mit seinem humanistischen Beratungs- und Trainingsunternehmen Bruch & Partner. Unter anderem nutzt er die ID37 Persönlichkeitsanalyse, damit seine Klienten ihre Menschenkenntnis anhand eines wissenschaftlich fundierten Modells vertiefen können. Werner ist der ID37 Partner für die Schweiz und bildet als Instructor nicht nur Salesrepräsentanten, sondern auch Führungskräfte, Coaches oder HR-Manger zu ID37 Mastern aus. Wir haben ihn nach dem Erfolgsgeheimnis im Vertrieb befragt.
Einmal etwas Verkaufen ist keine Kunst. Eine für beiden Seiten erfolgreiche und vertrauensvolle Kundenbeziehung aufzubauen ist da schon anspruchsvoller. Das sollte jedoch das Ziel eines jeden Verkaufsprofis sein. Um das zu erreichen, genügt Fachwissen bei weitem nicht. Bitte nicht falsch verstehen – ohne fachliches Know-how geht nichts. Aber es ist nur die halbe Miete, wenn überhaupt.
Häufig wird die Art und Weise wie ein Verkäufer mit seinen Kunden umgeht, und die daraus wachsende Beziehung, unterschätzt.
Ist das mit der Digitalisierung im Verkauf wirklich so zunehmend wie das in den Medien zu lesen ist? Und wenn ja, in welchen Situationen und Bereichen? Die derzeitige Situation der Corona-Pandemie hat das online Business sicher stark befeuert. Heute wird im Netz mehr eingekauft als noch vor wenigen Monaten. Wenn man das Kaufverhalten jedoch beobachtet, wird deutlich, dass die Bedürfnisse extrem unterschiedlich sind:
Wenn Menschen bei Menschen kaufen, tun sie das noch lieber, wenn sie sich vom Verkaufspersonal verstanden fühlen. Das erfordert vom Verkäufer vor allem Fingerspitzengefühl. Fingerspitzengefühl übersetze ich gerne mit Selbst- und Menschenkenntnis. Das sind aus meiner Warte die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Verkauf.
Die Aussage „anders ist anders, nicht besser oder schlechter, sondern nur anders“ habe ich heute bei jedem Kundenkontakt vor Augen. Mit anderen Worten, meine Motive sind nicht die des Kunden. Dazu muss ich aber auch erst einmal wissen, was meine eigenen Motive sind.
Meine feste Überzeugung ist, dass Selbstkenntnis der Schlüssel zum Erfolg in der Kundengewinnung und zur Entwicklung von Kundenloyalität ist. Die ID37 Motivanalyse ist für mich das verlässlichste und effektivste Werkzeug in der Potentialentfaltung von Verkäufern und auch von Führungskräften im Verkauf.
Zu erkennen, wie unterschiedlich wir alle sind, erhöht meine Toleranz, gibt neue Erkenntnisse und manchmal auch neue Sichtweisen für mich. Ich nehme das Arbeitsumfeld des Kunden bewusst wahr, auch die kleinen Dinge wie zum Beispiel: welche Ordnung hat er an seinem Arbeitsplatz? Stehen Bilder der Frau und Kinder auf seinem Schreibtisch? Übernimmt er den Lead im Gespräch? Ist seine Vorgehensweise eher vorsichtig oder ist er ein Draufgänger. Diese und viele weitere Einflüsse lassen auf die Motive und Motivkonstellationen des Kunden schließen. Diese berücksichtige ich in der Zusammenarbeit bei allen Kunden, ob Neukunde oder langjähriger Partner. Zum Beispiel gehe ich mit einem speziellen Kunden von mir vor oder nach dem Termin immer zum Mittagessen. Kein Wunder, denn wir beide haben ein hoch ausgeprägtes Motiv ESSENSGENUSS. Essen ist bei jedem unserer gemeinsamen Meetings ein Punkt auf der Agenda, auch wenn er dort nicht steht.
Es ist mir ein echtes Anliegen, dass sich beide Seiten wohlfühlen. Wenn das gelingt, wird die Gesprächsatmosphäre positiv und es ergibt sich eine gute Stimmung und meist auch mehr Zustimmung.
>> Mehr über die Tätigkeit von Werner Bruch erfahren?
Hier seinen Artikel „Führen im agilen Umfeld“ in der Unternehmer-Zeitung lesen.