Die ID37 Persönlichkeitsanalyse ist „die Digitale“ unter den Instrumenten der Persönlichkeitsdiagnostik. Thomas Staller, ID37 Mit-Gründer und Experte für Persönlichkeit, Motivation und Verhalten, setzt von Beginn an auf online Tools und Formate, um mit seinen Kunden:innen virtuell zu arbeiten. Wie schafft er es, dass die Kunden am Bildschirm aufmerksam bleiben? In seinem Online Seminar „ID37 digital erlebbar machen“ gibt er seine Erfahrungen weiter und inspiriert Coaches, Berater, Trainer, die mit Persönlichkeitsdiagnostik arbeiten, selbst Online Seminare, virtuelle Workshops und digitales Coaching anzubieten. Wir haben Thomas nach seinen Tipps und Tools befragt.
Über welches Format sprechen wir? Bei jedem Termin steht am Anfang die Frage: Was ist für die Aufgabe und für die zu erreichenden Ziele das passende Format? Und was ist für das gewünschte Format das geeignete Tool? Ich persönlich begeistere mich sehr für neue Tools. Die Versuchung ist groß, die Termine entlang der Möglichkeiten der Software zu gestalten – da muss ich mich gelegentlich bremsen. Auf der anderen Seite inspirieren mich die Neuentwicklungen dazu, neue Formate auszuprobieren oder neue Elemente einzubauen. Zu meinen Basics, also zu meinen Standardwerkzeugen als Coach und Berater zählen derzeit:
Bei einem ID37 Analysegespräch, also bei dem Gespräch, bei dem das persönliche Motivprofil eines Klienten besprochen wird, ist es für mich als Coach beispielsweise wichtig, die Mimik und Reaktionen des Gegenübers zu sehen. Das Analysegespräch ist ein vertrauliches Gespräch und eine emotionale Angelegenheit, bei dem es immer Aha-Erlebnisse für die Klienten gibt. Ein Video-Call, bei dem beide Seiten ihre Kamera einschalten, ist für diese Art online Meeting eine wichtige Voraussetzung. Hierfür setze ich schon seit langer Zeit die Video Conferencing Software Zoom ein. Ich zeige den Profilierten ihr Persönlichkeitsprofil über die Whiteboard-Funktion. Da sie ihr Profil zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht kennen, ist die Aufmerksamkeit groß. Wenn ich dann noch mit dem virtuellen Stift Besonderheiten und Verbindungen einzeichne, kommen wir in den Dialog und der Unterschied zu einem Face-to-Face Meeting ist nur noch gering. Selbstverständlich ist die Profilbesprechung ein sehr persönliches Thema, bei dem die Klienten ein natürliches Interesse haben.
Als Experten für Persönlichkeit haben wir natürlich den Vorteil, dass wir die Charaktere unserer Gesprächspartner kennen und die Personen auch aus der Distanz recht gut einschätzen können und Beziehung herstellen können. Da wir uns mit den teilnehmenden Persönlichkeiten auseinandergesetzt haben, gelingt es uns Signale zu verstehen oder mit vermeintlich schwierigen Personen umzugehen. Zudem kennen wir uns selbst mit unseren Eigenheiten und können im Vorfeld reflektieren, worauf wir in virtuellen Umgebungen achtgeben sollten. Muss ich beispielsweise aufgrund meiner eigenen Wissbegierde darauf achten, dass sich meine Folien nicht in Detailwissen verlieren, muss ich dies insbesondere in online Seminaren vermeiden. Folien, die visuell stark sind, sind eindeutig von Vorteil, denn am Bildschirm geht die Aufmerksamkeit schnell verloren.
Ich möchte betonen: Online-Seminare haben nichts mit „Corona“ zu tun. Sie sind schon seit Jahren Realität. Funktionierende Teams, bei denen die Teammitglieder nicht am selben Standort sitzen, gibt es ja schon lange. Durch die zunehmende Digitalisierung haben wir immer mehr und immer bessere Möglichkeiten, auf Distanz zu „meeten", Workshops zu gestalten und Analysegespräche zu führen. Spätestens in der Corona-Krise haben viele Kunden, die bisher mehr Vorteile in Präsenzveranstaltungen gesehen haben, selbst die Erfahrung gemacht, dass online Seminare, Workshops und digitales Coaching funktionieren. Die Akzeptanz ist sehr schnell viel breiter geworden. Und trotzdem gilt natürlich wie bei fast allem: Die Mischung macht’s. Ich halte Blended Learning für den Königsweg - also die Mischung aus Präsenz und online Veranstaltungen. So lässt sich das Beste aus beiden Welten nutzen.
"Beherrsche die Technik oder lass es bleiben". Für alle digitalen Formate gilt das gleiche wie für Präsenzseminare: Sie wertvoll zu gestalten stellt hohe Anforderungen an die Vorbereitung. Vor allem bei gesprächsintensiven Formaten wie einem Analysegespräch und natürlich noch mehr bei einem Teamworkshop. Mit einer guten Vorbereitung sorgt man dafür, dass den Teilnehmenden eine Struktur geboten wird. Zur Vorbereitung gehört auch, dass der Coach oder Moderator das Timing und die Technik beherrschen. Für den Coach oder Moderator ist es wichtig, dass die Tonqualität stimmt. Es ist ratsam, ein externes Micro anzuschaffen, denn das eingebaute Computermirco ist im Zweifel nicht gut genug.
Die Technologie muss natürlich auf beiden Seiten funktionieren, sonst entsteht Frust und die Formate verfehlen inhaltlich ihr Ziel. Werden diese drei Aspekte im Vorfeld berücksichtigt, funktionieren virtuelle Formate so gut wie Präsenzformate.
Darüber hinaus gibt es allgemein bekannte, einfache Regeln, die ich ebenfalls berücksichtige – oder zumindest meistens (lacht):
Auch ein paar hintergründigere Regeln sorgen dafür, dass die Teilnehmer*innen engagiert bleiben:
Am wichtigsten ist es wirklich, sich gut vorzubereiten, Varianten auszuprobieren und die Teilnehmer*innen teilhaben zu lassen. Bei meinem nächsten Online Seminar „ID37 digital erlebbar machen - Online Arbeiten mit der ID37 Persönlichkeitsanalyse“ gibt es die Gelegenheit dazu. Alle Teilnehmer*Innen erleben Gruppenarbeit in Breakout-Sessions und arbeiten beispielsweise gemeinsam an einem Whiteboard.
Im Online Seminar „ID37 digital erlebbar machen“ können die Teilnehmer*innen einige Formate selbst erleben.
Hier geht es direkt zur Anmeldung zum kostenlosen Online Seminar „ID37 digital erlebbar machen“.